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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 35

1911 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 35 die Niederschläge ab und in der gleichen Richtung ändert sich auch der Pflanzen- wuchs. Während die Küste noch alle Formen der Mittelmeerflora aufweist: Ölbaum, Johannisbrot, Mandel-, Orangen- und Zitronenbäume, von Getreide hauptsächlich Weizen und Mais, ist das innere Hochland teils pflanzenlos teils hat es den Charakter der Steppe. Klima und Pflanzenkleid der Atlasländer find vorwiegend mittelmeerisch. Was die Tierwelt betrifft, so ist Nordafrika der Winteraufenthalt unserer Zugvögel; Damhirsch und Muflon sind den europäischen wie nordafrikanischen Gestaden gemein. Zu den europäischen Formen gesellen sich hier auch echt afri- kanische: der Löwe der Berberei, die Hyäne, der Schakal, ferner viele Antilopen- arten und zahllose Sumpfvögel. Die Tierwelt zeigt eine Mischung europäischer und afrikanischer Formen. Bevölkerung. Die älteste Bevölkerung, die Berbern, gehören dem hamitischen Stamme an. Im 7. Jahrhundert sind dann die semitischen Araber eingedrungen und haben eine blühende Kultur vernichtet. Seit dieser Zeit ist in ganz Nordafrika die herrschende Sprache die arabische, der herrschende Glaube der Islam. Die Atlasländer sind auch ein Gebiet starker Völkermischung. Sie tragen mit Ausnahme von Algerien und Tunis das Gepräge einer verfallenen Kultur. Ackerbau und Handel sind zurückgegangen, soweit nicht europäische Kolonisation sie wiederbelebt hat. Die Staaten des Atlasgebietes sind: 1. Marokko, infolge feiner Ecklage und des Reichtums an inneren Hilfsquellen das wichtigste der drei Atlasländer; zurzeit liegt indes das Reich, da es völlig despotisch regiert wird, noch sehr darnieder (440000 qkm, 8 Mill. Einw.). Am Fuße des Hohen Atlas Marokko (Marräkefch), 50000 Einw., die Residenz. Nö. von Marokko Fez (fes), 150000 Einw., die größte Stadt Marokkos und wichtigster Jndustrieplatz. Nach dieser Stadt sind die roten Mützen der Orientalen benannt. An der Straße von Gibraltar: Tanger Haupthandelshafen und Sitz der europäischen Konsuln. 2. Algerien ist Frankreichs blühendste Kolonie (900000 qkm — fast 3 mal Preußen, 5 Mill. Einw.) — Am Meere Algier, Hauptstadt, 150000 Einw., und Oran, 100000 Einw. — Landeinwärts Konstantine. Seit das Land französisch geworden, ist sehr viel für dessen wirtschaftliche Entwicklung geschehen. — Ausgeführt werden besonders Frühgemüse, Wein, Halfa und Kork. 3. Tunis, ein von einem Bey (— Fürst) regierter französischer Schutzstaat (2 Mill. Einw.). Einst wegen seines Getreidereichtums eine der wertvollsten Pro- vinzen des römischen Reiches, war es bis in die jüngste Zeit wirtschaftlich bedeutungslos. Neuestens aber beginnt das Land — dank der französischen Schutzherrschaft — sich wieder zu erholen. Schon jetzt liefert es reichlich Phosphate, Ol und Datteln. — Hauptstadt Tunis, 200000 Einw. — Nö. die Ruinen von Karthago. 4. Die Türkische Provinz Tripoli. Östlich von den Atlasländern stößt das afrikanische Tafelland unmittelbar an die Mittelmeerküste und erreicht im Plateau Don Barka eine Höhe von 600 m. Der vom spärlichen Winterregen benetzte Küsten- strich besitzt noch Anbau, streckenweise aber tritt die Wüste hart ans Meer heran. An der Küste liegt Tripoli, Hauptstadt und Ausgangspunkt der Karawanen- straßen, die über Mursuk, die Hauptstadt der dattelreichen Oasenlandschaft Fessan, Aach dem Sudan führen.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Asien. Die Küsten lande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste; in Jemen: Hodeida am Roten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen Kaffeex) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauchs und Myrrhen, auch Gummi arabicum.^) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien". Nichttürkischer Besitz. An der S-Küste besitzen die Engländer Aden (äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dein Jmam von Maskat, ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die dnrch ihre Perlenfischerei bekannten Bahrein-Jnseln tnt Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso der wichtige Hafen Koweit. Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.), gehören dem semitischen Stamme an und sind nur zum kleineren Teile Nomaden (Be- duinen).^ Die durchwegs herrschende Religion ist der Mohammedanismns oder Islam, der durch Mohammed ^ 632 n. Chr.) von Arabien seinen Aus- gang nahm und über drei -Weltteile hin sich verbreitete. Armenien. Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel- punkte Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen, so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild — unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh. Mit Rücksicht auf seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seereichtum kann Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden. Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Drago- mans^) auftreten. An ihrem griechisch-katholischen Glauben halten die Armenier gegenüber dem Islam mit Zähigkeit fest. Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zer- fällt Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der 3!. ist russisch; Hauptstadt Eriwan; der S. ist türkisch; hier Erserum, 40000 Einw.; das Land um den Urmia-See ist persisch. 1) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 2) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. 3) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. 4) Ein Gummiharz. 5) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere. 6) d. h. Dolmetscher.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 9 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken dort ein sehr trockenes Kon- tinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentum, die Wüste das Räubertum. Die Fluß ädern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- binduug mit Westturkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen, wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jssahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); s. von Jsfahan Schi ras (ä) in reizender Landschaft, von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umsaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- dustrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. ^ Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet noch einen selbständigen Staat; doch üben Rußland und England einen starken Einfluß auf ihn aus, ersteres im nördlichen, letzteres im süd- östlichen Teil. An der Spitze steht als Herrscher ein König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil „von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 11

1911 - München : Oldenbourg
Südasien (Indien). 11 wässern blüht die Lotos-Seerose, prächtig gedeihen die Palmen und die Bambusgräser erscheinen als hohe Baumstämme. Zuweilen bleiben freilich die befruchtenden Regenwinde, die sog. Monsune, aus oder sie verspäten sich; dann folgen Mißwachs und furchtbare Hungersnot. Unter den Raubtieren sind namentlich die Tiger zu nennen, von denen jährlich an 1000 Menschen zerrissen werden. Riesige Krokodile bewohnen die Flüsse. Besonders reich sind endlich die Schlangen vertreten; jährlich kommen in Britisch-Jndien gegen 20000 Menschen durch Schlangen um. — Die wich- tigsteu Haustiere sind der Elefant und der Buckelochs (Zebu). Großartig ist also auch die indische Tierwelt entwickelt. Fruchtbarer Boden, reiche Bewässerung und tropisches Klima machen Hindostan zu einem der erzeugnis- reichsten Länder der Erde. Bevölkerung. Die Urbewohner sind die dunkelhäutigen Dravida (Drawida), die von den aus Persien eingewanderten Indern oder Hindu größtenteils nach dem Dekan verdrängt wurden. Die Hindu sind kaukasischer Herkunft und bekennen sich zumeist zum Brahmaismus: In dieser Religion spielen der Glaube an die Seelenwanderung, die Enthaltung von Fleischspeisen, die Ausübung guter Werke und Selbstpeiuiguug eine große Rolle (Fakire). Sie hat dem Volke die Kasteneinteiluug gebracht. Seit dem Jahr 1000 ist auch der Islam eingedrungen, unter dessen Einfluß wahre Wunderbauteu in den Gangesstädten entstanden sind. In der Gangesebene erreicht die Dichte der Bevölkerung bis 200 Einw. auf 1 qkm und' darüber. Seiner vielfältigen Natnrgabeu halber ist Hindostan nächst China das volkreichste Land der Erde; es ist auch eines der ältesten Kulturländer. Siedelungen. Die Hauptsiedelungen des Gebietes folgen den Strömen. Im In dusgebiet und zwar im Kabultal: Peschawar (peschaur), eine wichtige Festung, da sie den Zugang von Afghanistan nach Indien beherrscht. — Im Pandschab oder Fünfstromland, so benannt nach den vier Himalajazuslüssen des Indus und diesem selbst: Lahore (lahör) an der großen Handelsstraße vom Kabultal nach dem Ganges, 200000 Einw., und Simla, am Südabhang des Himalaja, Sitz der indischen Regierung in der heißen Jahreszeit. Das Gangesgebiet enthält die meisten Großstädte, herrliche Baudenkmäler aus der Herrscherperiode der mohammedanischen Großmogule (1505—1788) und die heiligsten und berühmtesten indischen Wallfahrtsorte; daher ist die Gangesebene der Schauplatz echt indischen Lebens und Treibens. — Delhi, voll prächtiger Paläste, 210000 Einw. — Allahabad (allahabäd), ein Hauptwallfahrtsort der Hindu, 175000 Einw.— Benares (benares), 210000 Einw., die heiligste Stadt der Inder und Sitz einer Hochschule der Brahmanen. — Am Hngli, dem westlichen Mündungsarm des Ganges: Kalkutta, über 1 Mill. Einw., Hauptstadt des indo-britischen Reiches und Sitz des englischen Vizekönigs, zugleich ein sehr bedeutender Handelshafen. Das Hochland Dekan. Es ist wie Arabien und Afrika ein Tafelland und wird an der Malabarküste von den West-Ghats und an der Koromandelküste

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 12

1911 - München : Oldenbourg
12 (Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Tchulbilder>?!erlag von F. ®. Wachsmiith, Ceipzlft ) Benares am Ganges, die Heiligsie Stadt der Hindu. Der Ganges ist hier je nach der Jahreszeit 550—850 m breit lind hat eine Tiefe von 25—50 m. Die Stadt zählt über 1000 Tempel des Schiwa und 272 Moscheen. Lieblingsaufenthalt der Bevölkerung sind die Ghats, die Ufertreppen zum Ganges, in dessen geheiligten Fluten sich die Jndier mit Vorliebe baden.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Asien. Von N. n. S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort- setzungen des Himalaja-Systems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (iräwadi) und Saluen, Menam und Mekong. — Besonders ergiebig sind in den heiß- feuchten Flußniederungen die Reis ernten. Groß ist ferner der Reichtum an Tikholz. Klima und organische Natur stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. — Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen. Freilich ist auck seine Lehre vor Entartung und Veränßerlichnng nicht bewahrt geblieben. — Ihren Namen trägt diese Religionsform von Buddha, einem Königs- söhn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. Hinterindien umsaßt in der Richtung von W. nach O. folgende Länder: 1. Das Britische Hinterindien; es besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun (230000 Einw.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Straßenansiedlungen, d. h. Kolonien an der Malakkastraße; die wichtigste derselben ist Singapore, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und den Sunda- Inseln (185000 Einw.). 2. Das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400000 Einw.). Der Glanz und Prunk seiner Buddhisten-Tempel (Pagoden) stellt alle anderen in Asien in den Hintergrund. 3. Französisch-Hinterindien; dessen Teile sind: a) Niedercochinchina, das Mekong-Delta umfassend, mit Saigon (ßa'igönn); b) das Königreich Kambodscha, c) das Kaiserreich Amt am mit Hue und 6) Tonkin am Meerbusen gleichen Namens mit Hanoi, 100000 Einw. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien und Australien. Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all- mählich über ganz Polynesien. Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda- Inseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürz- inseln und die Philippinen. Oberflächenge st alt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich hier die Pflanzenwelt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee, i) Sago — Mark der Sagopalme.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 25

1911 - München : Oldenbourg
Nordasien oder Russisch-Asien. 25 blitzt Süd-Sibirien die zur Verhüttung der Erze so nötige Steinkohle in mächtigen Lagern, die aber vorerst noch wenig ausgenutzt werden. Sehr reich an Gold ist der Sand der Flüsse. Die bedeutendsten Bergwerkstädte sind Barnaul, nördlich vom Altai, und am Jablonoigebirge Nertschinsk im Quellgebiet des Amur. Seinen Naturschätzen nach ist Sibirien ein Land der Zukunft. Bevölkerung. Diese besteht zu 9/10 aus Russeu, die teils freie Kolonisten teils Verbannte und Nachkommen von somen sind. Der Rest ist mongolischer Abkunft und umfaßt nur Jäger-, Fischer^und Hirtenstämme> — Die Zahl der Einwohner ist im Verhältnis zum Flächeninhalt des Landes noch äußerst gering; auf einem Räume, weit größer als Europa, wohnen nur soviel Menschen wie in Bayern (Gründe!). Verkehrsmittel. Großen Vorschub leistet der Entwicklung Sibiriens die nunmehr vollendete große Sibirische Bahn, die im Anschluß an die russisch-euro- päische Linie Moskau — Samara — Slatoust von Tscheljabinsk durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach den Häsen Wladiwostok, Dalni und Port Arthur am Stillen Ozean führt (Berlin?^Dalni 10550 km; Fahrzeit von Berlin nach Peking^6 Tage; Berlin—tfingtau Il Tage, d.i. 20—25 Tage weniger als ans dem Seewege). Die Ziele, welche Rußland bei der Inangriffnahme der Bahn sich gesetzt, sind vor allem die Kolonisierung Sibiriens, die Verwertung seiner Bodenschätze, die Eröffnung von Absatzgebieten für die immer mehr erstarkende russische Industrie und die Erreichung einer gebietenden Stellung in Ostasien. Turan oder Russisch-Ientralasien. Lage. Turan liegt zwischen dem Kaspischen See und den westlichen Terrassen von Zentralasien, zwischen Iran und Sibirien. Im W. setzt sich die Ebene fort in dem großen Völkertor zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspischen Meer, durch das schon oftmals gewaltige Völkermassen gewandert sind. Turan ist das Durchgangsland von Rußland nach Persien, China und Indien. Naturbeschaffenheit. Der Bodengestalt nach ist das Gebiet, abgesehen von den Terrassenländern im O., Tiesland. Reste einer vormaligen Meeresbedeckung sind das Kaspische Meer (—20 m), der Aralsee und die weiteren kleineren Salzseen der Ebene. — Als Hauptsammler der Gewässer erscheint der Aralsee. In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und Sir (Jaxärtes). — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. Der Niederschlag ist sehr spärlich, das Land daher teils ganz wüst, teils nur von Salz- und Stachelpflanzen bedeckt. Anbaufähig sind die Gegen- den längs der Flüsse und die bewässerten Gebirgslandschaften, wo Reis, Baumwolle, Tabak, Getreide und köstliches Obst gedeihen. Die ausgebreitete Baumwoll- kultur Turans bildet die Hauptstütze der hochentwickelten russischen Baumwoll- industrie. Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und lebt vielfach noch durchaus nomadisch, so die Kirgisen in der nach ihnen benannten Kirigisensteppe zwischen Ural nud Altai und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Die ver- breitetste Religion ist der Mohammedanismus.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 26

1911 - München : Oldenbourg
26 Asien. Größere Siedelungen finden sich nur an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent, dieses mit 160000 Einw. — Samarkand, in ungemein fruchtbarer Talebene. — Im Süden Merw, inmitten einer vielgepriesenen Oasenlandschaft. Von Rußland abhängig sind auch die Fürstentümer (Khanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchära) am oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten. Verkehrsmittel. Turan ist seiner militärischen Bedeutung wegen auch im Besitze von Eisenbahnen; vom O. des Kaspischen Meeres führt die Transkaspische Bahn über Merw, Samarkand und Kokan bis Andischan; ihre Länge beträgt rund 1900 km. Außerdem führt von Merw aus ein Schienenstrang bis Kusch k an der afghanischen Grenze. Da nun bereits vom Indus her eine Linie gegen Herat zieht, so erfolgt in nicht zu ferner Zeit in dieser Richtung der Anschluß des russischen Bahnnetzes an das indische. Kaukasien. Lage. Kaukasien umfaßt den Kaukasus mit feinen Abdachungen gegen N. und S. Er bildet wie der Ural eine natürliche Grenzmarke zwischen Europa und 'Asien. Boden. Der Kaukasus. Seine größte Erhebung gipfelt im Elbrus mit 5700 m. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Das unwegsame Gebirge war daher bis in die jüngste Zeit der Wohnsitz unbezwungener Völkerstämme. Erzeugnisse. Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe, das südliche Vorland dagegen trügt vorwiegend den Charakter von italienischer Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind die Haupterzeugnisse. Seine Gehänge weisen also starke Gegensätze auf. Sehr bedeutend ist im Kaukasusgebirge, besonders bei Baku am Kaspischen Meer, die Ausbeute an Erdölen. Die russische Naphthaiudustrie (3600 Bohr- türme) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Bevölkerung. Unter der äußerst bunten Bevölkerung seien die zur mittelländischen Nasse gehörigen Georgier und Tscherkessen genannt; beide Stämme zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Am Nordab hange: Wladikawkas, der dermalige Endpunkt des russischen Bahnnetzes. — Im südlichen Vorland am Kur Tiflis, 160000 Einw., Mittel- punkt des Handels. Es steht mit Poti und Batum am Schwarzen Meer und mit Baku (110000 Einw.) am Kaspischen Meer durch eine Eisenbahn in Verbindung. Allgemeiner Überblick. Lage. Asien erfreut sich einer überaus günstigen geographischen Lage. Mit Europa ist Asien zu einem Doppelkontinent verwachsen und mit Afrika durch die Landenge von Suez (fues) verbunden. Nach Australien leitet die Brücke der Ostindischen Jnselflur und auch von Amerika scheidet es nur die schmale Beringsstraße. So stellten sich den Wanderungen der Völker von Asien aus nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen; von hier aus konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen. In der Tat gilt auch Asien als die Wiege der Menschheit. Küstengliederung. Der Süden und Osten Asiens weisen eine reiche Küsten- gliederung auf. Diese, mehrfach unterstützt durch ausgiebige Bewässerung und große

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 113

1911 - München : Oldenbourg
Wöungsaufgaöen. Asien. Kleinasien. Durch welche Vorzüge der Natur erscheint die Westküste Klein- asiens besonders begünstigt? Inwiefern kann man Kleinasien als „Kleines Asien" bezeichnen? Zeichne eine Kartenskizze der kleinasiatischen Halbinsel! Syrien. Welche Gunst der geographischen Lage zeichnet das Syrisch-Arabische Tafelland aus? Welche Gegensätze der Küstenbildung weisen Nord- und Südsyrien auf und wie äußert sich dieser Gegensatz in der Geschichte? Welche asiatischen Hafenstädte berührt man auf einer Küstenreise vom Bosporus bis Port Said? Arabien. Erkläre den Ausdruck: Glückliches Arabien! Mit welchem Rechte nennt man Aden das „Gibraltar des Ostens"? Vergleiche Arabien und Spanien nach Lage, Küsten Bodenform und den Randzonen. Armenien. Inwiefern kann Armenien als die „Vorderasiatische Schweiz" bezeichnet werden? Gib die bemerkenswertesten Berge, Flüsse und Seen an! Gebirge hemmen die Ausbreitung der Völker. Weise dies an Armenien nach! Welche Länder Vorderasiens zählen zum türkischen Besitz? Durch welche Bahnlinien soll der türkische Besitz in Asien wirtschaftlich und militärisch enger mit der europäischen Türkei verbunden werden? Welche Orte ver- binden diese Bahnen? Iran. Durch welchen Umstand wird das Innere Irans zur Steppe und Wüste? Zeichne Iran mit seinen Randgebirgen und Flüssen! Durch welche Flußtäler steht Iran mit Russisch-Zentralasien, durch welches Tal mit Indien in Verbindung? In welchem Teile Persiens liegen dessen größte Städte? Welche Staaten trägt das Iranische Hochland? Welche Mächte haben Anteil an Vorderasien? Indien. Vergleiche Himalaja und Alpen nach Erstreckung, Gebirgscharakter, Höhe und Abfall! Was versteht man unter Hindostan, was unter Dekan? Erkläre den Wasserreichtum Hindostans! Welche Erzeugnisse liefert Hindostan aus dem Pflanzenreiche? Welche Ähnlichkeiten hat Dekan mit Afrika in Hinsicht auf Bodenform, Pflanzen- kleid und Bewohner? Georg-Eckart-Instftut für internationale Schulbuchforschung Br?.uns~hw9ig -Schulbüchbibliothek '

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 86

1911 - München : Oldenbourg
Oft. Panorama von Tsingtau (1906). Nach den Aufnahmen der Kaiserlichen Admiralität. Diederichsberg mit Lage des früheren Damen. Mmenbrücke. Signalstation. Dorfes Tsingtau. "Kapelle. Lazarett-Verwaltungsgebäude. Schule. Arkona-Jnsel. Halbinsel Hai-hsi mit Tsingtau-Brückc. Perlgebirge. Kap Jaeschke. Einfahrt zur Kiautfchoubucht. Gouvernementsgebäude. Wohn- und Geschäftshäuser. Bahnhof. Bezirksamt. Seemannshaus.
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